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Vermittlungshunde | • Border Collies | • Bearded Collies | • Australian Shepherd


Der Border Collie

Geschichtliches, Herkunft und Verwendung  

In früheren Jahrhunderten waren die Hütehunde große, kräftige Tiere, die neben der Aufgabe, das Vieh zusammen zu halten, diese auch vor Feinden wie Wölfen und Bären schützen mußten. Diese Hunde mußten sehr wehrhaft sein.

 

Als Englands Marine aufgrund von Kriegen immer mehr aufrüstete und die Schiffsbesatzungen mit Fleisch versorgt werden mußte, betrieben die Farmer die Viehwirtschaft auch in unzugänglicheren Regionen, wie dem Grenzgebiet von England und Schottland. Da es schon in der damaligen Zeit in ganz Großbritannien keine großen Raubtiere mehr gab, mußten die Hütehunde auch nicht mehr wehrhaft sein. Man legte Wert auf wendige Hunde, die in der Lage waren, in sehr unwegsamem Gelände einzelne Schafsgruppen und vereinzelte Tiere schafschonend zusammen zu sammeln. Diese Hunde mußten in der Lage sein, selbständig zu arbeiten. So entwickelte langsam sich der Border Collie, dessen Namen seine Herkunft verrät, nämlich das Grenzgebiet zwischen England und Schottland (Border = Grenze). Der Name  Border Collie wird seit 1910 benutzt.

 
Der Stammvater der Border Collies ist nach heutigem Wissen „Old Hemp“, der bis 1901 für unzählige Nachkommen gesorgt hat. Um diesen Zeitraum gründete sich die International Sheep Dog Society (ISDS), die die Interessen der Züchter vertritt und die Zucht der Border Collies fördert und überwacht. Deren Prämisse lautete dabei: Brains before Beauty, also Hüteleistung vor Aussehen.

Old Hemp

* 1893 +1901

Grandiosester Trialhund seiner Zeit, interessant sein Vater Roy hatte nicht viel Talent als Hütehund, ganz im Gegenteil zu seiner Mutter Meg.

ISDS No. 9

Er zeugte über 400 Nachkommen

 
Link zum Rassestandard  
Wesen, Arbeit, Eignung  

In Deutschland gewann der Border Collie in den 80er Jahren bei den Schafhaltern aufgrund seiner Arbeitsweise und seines Wesens an Bedeutung. Durch seine konsequente Zucht im Hinblick auf seine Hüteleistung und nicht auf sein Aussehen, ich eine einzigartige Hunderasse entstanden, die anspruchslos und gesund ist, und die sich als unentbehrlichem Helfer der Schafhalter etabliert hat.

 
Im Haus und in der Öffentlichkeit verhält sich der Border Collie ruhig und zurückhaltend, allerdings ist er bei der Arbeit temperamentvoll und von unbändigem Arbeitseifer beseelt. Sensibel und neugierig verhält sich der Hund unbekanntem gegenüber, aber widerborstigem Vieh tritt er mit unerbittlichem Mut gegenüber. Ist er vom Arbeitseifer ergriffen, zieht er die Rute oft bis unter den Bauch - ein Zeichen höchster Konzentration und Angespanntheit. Seine Lernfreudigkeit, seine Leichtführigkeit und Klugheit, seine Begeisterung für Arbeit sind einmalig! Der unbedingte Gehorsam und die Bereitwilligkeit, seinem Herrn alles recht zu machen, führen ihn oftmals bis an die Grenzen seiner Kräfte
 

Licht und Schatten

 

Leider findet der Border Collie seit einiger Zeit viel Interesse bei Menschen, die ihn nicht artgerecht einsetzen können. Die Hunde werden als reine Familien- und Freizeithunde gekauft. Viele dieser Border Collies entwickeln schweres Fehlverhalten, die letztendlich in Aggressivität dem Umfeld gegenüber enden können. Die Tierheime sind voll von solchen Hunden, die man einfach entsorgt hat, wenn sie nicht mehr in das heile rosa Familienidyll passen.

Aber keine Sorge, die Züchter haben das „Problem“ schon längst erkannt. Sie verändern die Hunde im Hinblick auf die „Schönheitsideale“ der Käufermasse züchterisch, die Hüteeigenschaft findet dabei keinerlei Beachtung und wird oftmals als schlichtweg unerwünscht betrachtet. Viele Züchter bewerben ihre Welpen mit der herausragenden Eigenschaft, dass der Hütetrieb weggezüchtet ist.

 

Wir nehmen den Hütehunden den Hütetrieb!

Jeder, der sich so einen Welpen vom Züchter kauft, unterstützt das.

 

Allerdings schein das zarte Pflänzchen der Rückbesinnung langsam zu wachsen. Mit Freude stellen wir fest, dass die Hütehundebesitzer quer durch alle Rassen den Weg zu uns finden, um ihrem Hund eine annähernd artgerechtes "Leben" zu ermöglichen. In Gesprächen stellen wir fest, dass all die ach so tollen Hüteersatzbefriedigungen den Hund aber nicht ansatzweise ersatzbefriedigen. Das gilt auch für Hunde, die ohne Trieb erworben worden sind.

 
Wir würden uns wünschen, die Menschen würden sich vor dem Hundekauf Gedanken machen und nicht erst, wenn der Hund in den Brunnen gefallen ist.  
   
Dagmar Schöffler-Thesling, Grenzlandschafe